Katheterbasierter Klappenersatz (TAVI) bei Aortenklappenstenose

Dieser katheterbasierte Aortenklappenersatz (TAVI), wird wegen der guten klinischen Resultate und des schonenden Verfahrens – zusehends auch bei Patienten mit tiefem Operationsrisiko durchgeführt. Ausserdem eignet sich die TAVI auch für Patienten mit vormalig schon operierter biologischer Aortenklappenprothese (Valve-in-Valve), falls diese degeneriert sind.

Im Unterschied zum chirurgischen Vorgehen nehmen unsere Fachärzte bei einer TAVI die Implantation mittels Katheter vor – am schlagenden Herzen, ohne beim Patienten eine Herz-Lungen-Maschine anzuschliessen.Die Klappe kann mittels Katheter über verschiedene Zugangswege in die erkrankte Aortenklappe eingebracht werden:

 

I) Transfemorale TAVI über die Leisten-Schlagader (80 bis 90%)

Transfemoral bedeutet, dass der Zugang über die Leisten-Arterien erfolgt. Spezialisten schieben über eine Punktion in der Leiste eine zusammengefaltete, biologische Herzklappe mittels Katheter zum schlagenden Herzen. Die biologische Herzklappenprothese wird im Bereich der verengten und verkalkten Aortenklappe abgesetzt bzw. verankert.

II) Transapikale TAVI über die Herzspitze

Bei Patienten mit zu kleinen und/oder stark verkalkten Leisten-Gefässen kommt die transapikale TAVI infrage, bei welcher der Zugang über die Herzspitze erfolgt. Die neue Herzklappe wird durch einen etwa vier Zentimeter langen Schnitt in der Brustwand (2) implantiert.

III) Trans-subclavial TAVI

TAVI-Intervention über die Schlüsselbeinarterie bzw. Halsschlagader.

IV) Transaortale TAVI

Hier erfolgt die TAVI- Implantation über eine Punktion der Aorta ascendens (3)

 

Operationszugang

Beim katheterbasierten Kalppenersatz (TAVI) stehen drei verschiedene Zugänge zur Wahl: die Punktion der Leiste (1), der Schnitt in die Brustwand (2) oder die Punktion der Aorta (3).

Operationszugang über die Leiste

Beim katheterbasierten Klappenersatz (TAVI) stehen verschiedene Zugänge zur Wahl: die Punktion der Leiste (1), der Schnitt in die Brustwand und Zugang über die Herzspitze (2), die Punktion der Aorta (3) oder die Arteria subclavia bzw. der A. carotis (4). Der Zugang über die Leiste ist in über 95% der Fälle möglich und der Standardzugang. Für die anderen Zugänge braucht es eine chirurgische Eröffnung des Zugangsgefässes.

Die Belastung einer TAVI-Therapie ist viel geringer als bei einer herkömmlichen Herzoperation. Da der Brustkorb bzw. das Brustbein intakt bleibt und auf den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine verzichtet wird, kann der Patient bereits am Tag des Eingriffs mobilisiert werden und nach wenigen Tagen das Spital verlassen.

Das TAVI-Verfahren ist heutzutage das Standardverfahren für die meisten Patienten mit Aortenklappenstenose. Anatomische Faktoren und Zusatzerkrankungen spielen bei der Vorbesprechung im HEARTTEAM eine entscheidende Rolle. Eine detaillierte Vorabklärung ist deshalb wichtig, um individuell die beste Therapie (Auswahl des Zugangswegs, Klappentyp, Grösse und Risiken) definieren zu können.

Aktuelle Studien belegen den Wert der TAVI gegenüber dem chirurgischen Klappenersatz (vergleichbarer prozeduraler Erfolg sowie tiefe Komplikationsraten).

 

Behandlung einer Aortenklappenstenose im TAVI-Verfahren

Katheterbasierter Klappenersatz (TAVI) bei Aortenklappen-Stenose (Prof. Georg Noll)


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