Mitralklappeninsuffizienz (undichte Mitralklappe)
Die Mitralklappeninsuffizienz (Mitralinsuffizienz) ist nach der Aortenklappenstenose der am zweithäufigsten operierte Herzfehler.
Die Mitralklappeninsuffizienz (auch Mitralinsuffizienz) ist die Undichtigkeit der Mitralklappe, d.h. der Segelklappe zwischen dem linkem Vorhof und der linken Herzkammer. Die Folge ist ein ständiger Rückfluss des Blutvolumens und die damit verursachte Überlastung der Herzkammern. Als Folge kann es zusätzlich zu einer Herzinsuffiziens kommen. Typisch für Mitralklappeninsuffizienz sind schnelle Ermüdung, Atemnot und Herzrhythmusstörungen.
Die optimale und in unserem interdisziplinären Team erarbeitete Therapie-Strategie für Patienten mit Mitralklappeninsuffizienz richtet sich nach dem Erscheinungsbild und dem Stadium des Herzfehlers.
Die Mitralklappe ist richtungsweisend: Gemeinsam mit den drei weiteren Herzklappen verantwortet sie den korrekten Blutfluss aus dem Lungenkreislauf in die linke Hauptkammer.
Die Mitralklappe besteht aus zwei Segeln. Sie dienen wie ein Tor zwischen dem linken Vorhof und der linken Hauptkammer. Wenn dieses Tor nicht richtig schliesst, fliesst Blut aus dem Vorhof zurück in den Lungenkreislauf. Wir sprechen dann von einer Mitralklappeninsuffizienz.
Der Rückfluss des Blutstroms führt zu einer Dehnung des Vorhofs, später auch der Hauptkammer. Das Herz ist mit einer immer stärkeren Belastung konfrontiert.
Symptome
Patienten einer Mitralklappeninsuffizienz leben oft frei von Symptomen. Nimmt die Undichtigkeit aber zu, können Herzklopfen, Atemnot bei körperlicher Belastung, nächtliche Hustenanfällen und Vorhofflimmern auftreten. Die wichtigsten Symptome von Mitralklappeninsuffizienz sind:
- Allgemeine Leistungsminderung und schnelle Ermüdung
- Atemnot (Belastungsdyspnoe)
- Herzstolpern oder Herzrasen
- bis zum Vorhofflimmern
Ursachen
Die Ursachen für eine Mitralklappeninsuffizienz sind vielseitig: Sie reichen von altersbedingter Veränderungen am Gewebe (z. B. Verdickung oder Verlängerung) über angeborene Gewebedefekte mit anschliessendem Gewebevorfall bis hin zu Verkalkungen, Entzündungen und Veränderungen der Grösse und Funktion der linken Herzkammer. Mögliche Ursachen von Mitralklappeninsuffizienz können sein:
- Mitralinsuffizienz (postinfarziel) nach Herzinfarkt
- Mitralinsuffizienz (ischämisch) aufgrund von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels
- Mitralinsuffizienz (relative) bei aufgedehnter linken Herzkammer
- Mitralklappen-Prolaps (Vorwölbung von Klappenanteilen und Schlussunfähigkeit der Mitralklappe)
- Zerstörung der Mitralklappe durch Entzündung (Endokarditis)
Wenn eine Mitralklappe stark undicht ist, hat dies mitunter Auswirkungen auf die Lunge, den Kreislauf und das allgemeine Leistungsvermögen. Diese Aspekte werden mit verschiedenen Belastungstests (Sechs-Minuten-Gehtest, Laufband- oder Fahrradtest) abgeklärt. Eine häufige Komplikation bei gravierender Mitralklappeninsuffizienz sind Herzrhythmusstörungen; daher erfolgt eine Kontrolle anhand einer Ruhe-Herzstromkurve (EKG) sowie anhand einem Langzeit-EKG über ein bis zwei Tage.
Diagnose
Die Diagnostik von einer Mitralklappeninsuffizienz verläuft in mehreren Stufen und umfasst unterschiedlichste Methoden. Neben der gezielten Anamnese durch den Arzt gibt die körperliche Untersuchung, wie das Abhören des Herzens mit dem Stethoskop, inklusive einer Blutdruckmessung bereits wichtige Hinweise auf eine mögliche Herzerkrankung. Weitere Diagnostik-Methoden bei Mitralklappeninsuffizienz sind:
- Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens)
Herzchirurgie